Portugal

Algarve

5.. + 6. 5.   Isla Christina - Tavira         T  0.-    M 0,-              Start 3698 km     Ziel 3747 km     gef. 49 km

Der Grenzübertritt über die imposante Guadiana Brücke soll unser einziges AB- Stück sein, da wir die unfreundliche Auto- bahn Bürokratie, die hier betrieben wird, absolut nicht akzeptieren. Das sehen auch viele Portugiesen so und pfeifen ebenfalls auf die AB.

Das erste Dorf, Vila Real entsprach mit seinen einstöckigen Häusern schon perfekt unseren Vorstellungen von diesem Land. Perfekt sauber, lustig bunt, vormittags kaum etwas los, so präsentierten sich alle Dörfer und Kleinstädte.

Unsere erste Nacht in Portugal zeigte uns direkt am Stellplatz ein Storchennest und einen Halbmond, der daheim ganz einfach so nicht fotografiert werden kann.Die Stadt Tavira mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten war dem nächsten Tag vorbehalten.

Ein Blick vom Stadtrand auf die Altstadt. Der Rio Gilao mündet direkt neben der Stadt in den Atlantik.

Steil führt ein Weg herauf zum Dom, Kastell und dem Wasserturm. Sogar römische Ausgrabungen weist Tavira auf, die leider den Gästen nicht zugänglich sind. Für ein schnelles Foto hab ich mich trotzdem hinein geschwindelt.

Links unten: Für diese Pracht lässt man sogar eine Eingangstür zuwuchern; Super

Daneben die Hauptstraße, alles schön gepflastert und als Teil der Altstadt verkehrsberuhigt.

Der Kaiserbaum in voller Blüte fasziniert uns immer wieder.

Das Kastell darf frei besucht werden, ist aber mit seinen schmalen, ungesicherten Treppen nicht ganz ohne, denn einige Mauern sind bis zu 12 Meter hoch.

Warum erwähnte ich den Wasserturm am höchsten Punkt der Stadt? Weil er längst stillgelegt und durch einen findigen Tüftler zu einer Camera Obscura umfunktioniert wurde. Hier kann man von einer äußerst netten Dame geleitet eine Stadtbesichtigung auf einer etwa 3 m großen Leinwand erleben, ohne einen Schritt gehen zu müssen.

Die Dächer erinnern an Pagoden und sind immer in Einheiten zu 16 Stück organisiert.

7.-8. 5.   Tavira - Quarteira        T  0.-    M 0,-              Start 3747 km     Ziel 3803 km     gef. 56 km

Eigentlich sollte Faro unser nächster Aufenthalt werden, aber nach einem Stadtbummel, Strandbesuch und einem kleinen Mittagessen samt “Mundräuber” sahen wir davon ab.

Faro ist die Hauptstadt der Region Algarve mit entsprechenden innerstädtischen Verkehr, sowie einem pausenlosen Fluglärm, da es der einzige Großflughafen der Algarve ist. Außerdem ist der Strand hier selbst um diese Jahreszeit schon ziemlich besiedelt.

So fuhren wir weiter und fanden Quarteira, etwa 20 km weiter westlich. Ein schönes kleines Fischerstädtchen, das natürlich auch den Tourismus schon entdeckt hat. Aber hier ist alles viel ruhiger und gelassener.

So schön kann eine Keramikfirma Werbung ohne Worte betreiben.

Fische am bloßen Asphalt, eine eher ungewöhnliche Form der Direkt-Vermarktung. Naja wers mag. Sauteuer wären die Rochen auch noch gewesen.
Wir haben uns lieber in der perfekt sauberen Fischhalle etwa 20 Meter weiter eingedeckt.

Ein goldener Sandstrand, fesche Badenixen, rote Felsen und der Atlantik im Rücken. Herz was willst du mehr?

9.-10. 5.   Quarteira  - Sagres      T  0.-    M 0,-              Start 3803 km     Ziel 3911 km     gef. 108 km

Je weiter südwestlich man fährt, desto flacher wird das Land. Fast  kann man sagen, wir sehen heute schon, wer morgen zu Besuch kommt.

Sagres ist die südwestlichste Stadt Portugals und hat vor Allem eines zu bieten: Wind ohne Ende. Entsprechend ist auch die Anzahl der Surfschulen in der Stadt. Obwohl wir einen CP mitten im Pinienwald aufgesucht haben, hat es unser Womo ordentlich durchgebeutelt.

Deshalb haben wir unsere Räder auch nicht abmontiert, besonders weil ein Einheimischer freundlich gemeint hat, zu Fuß seid ihr schneller. So haben wir Sagres am ersten Tag und das Cabo am 2. Tag auf Schusters Rappen besucht. Gesamt etwa 28 km. Speziell der Marsch durch die Macchia zum Cabo war beeindruckend aber wortkarg. Der Wind hat uns die Luft genommen schon beim Versuch zu plaudern.

Der Weg zum Cabo wäre natürlich auch problemlos mit dem Womo zu fahren gewesen, aber ich glaube, ein Kap muß man sich selbst erobern. Außerdem hätten wir nie die vielen beeindruckenden Steilhänge und Buchten gesehen, die eben nur ein Fußmarsch möglich macht.

Lockerine konnte diese Einstellung erst zögerlich nachempfinden, durch die überreich blühende Maccia wurde sie bald überzeugt. Es sah stellenweise aus, wie von Gärtnern angesetzt.

Doch auch der längste Hadsch geht einmal zu Ende und wir sahen dieses sehr willkommene Schild. Letzte Bratwurst vor Amerika und ein gepflegtes Bock kamen jetzt genau richtig. Ihr glaubt ja nicht, wie der Wind austrocknet. ;-)  Bock ist kein Starkbier, sondern offenbar das “Stiegl” von Portugal. Die Bratwürste sind von exzellenter Qualität,  weil der deutsche Betreiber sie direkt aus Thüringen und Nürnberg importiert.

Es ist schon ein ganz einzigartiges Gefühl, wenn nur mehr im Osten Land ist und die anderen Himmelsrichtungen alle von Meer besetzt sind.

Das Stromkabel zum Cabo de Vicente versorgt nur den Leuchtturm und das Restaurant-Hotel.

Die paar kleinen Buden teilen sich einen vorsintflutlichen Diesel Generator, der den ganzen Tag vor sich hin tuckert.

Nach einem längeren Aufenthalt auf dem Kap traten wir wieder den langen Rückmarsch an, diesmal mit etwas Marscherleichterung, weil wir achterlichen Wind hatten.
Trotzdem waren wir sehr froh, als wir Sagres diesmal in der Abendsonne vom Meer her langsam immer größer werden sahen. Abendsonne ist hier sehr relativ, da es immer bis gut 22 Uhr hell war.

11. + 12. 5.   Sagres - Milfontes   T  0.-    M 0,-    Ziel 4025 km    gef. 117 km

Wir haben den fernsten Punkt unserer Reise am Cabo erreicht und somit geht es nordwärts und leider auch schon wieder Richtung Heimat.

Ein Fetzenmarkt am Weg. Sorry, ein Textilmarkt auf der grünen Wiese. Natürlich kann frau den nicht ignorieren.

So kamen wir an diesem Tag nur bis Vila Nova de Milfontes, was sich jedoch als ein wahrer Goldgriff erweisen sollte.

Diesen Traumstrand zu versäumen, wäre eine  Sünde gewesen.

Auch in Westportugal blieben wir meist der Küstenlinie treu.

r.u.: kein Ball, sondern?

13. + 14. 5.   Milfontes - Nazare     T  80.-    M 0,-     Abfahrt 4025 km   Ziel 4296 km   gef. 271 km

Da wir schon dem Zeitplan etwas hinterher hinkten, entschieden wir auf Lissabon zu verzichten, da das ja auch mit einem Städteflug später nachgeholt werden kann. Bei der großräumigen Umfahrung kamen wir in das riesige Gebiet der portugiesischen Korkeichen. Wir trafen sogar auf einen LKW, der vollbepackt mit Korkrinde unterwegs war. Das ergibt viele hochwertige Weinkorken. hi

Laut Polyglott soll Nazare mit seiner Ober- und Unterstadt sehr sehenswert sein. Wir wollten das erleben und trafen genau zu Vollmond am dortigen CP ein. Die Stadt samt Küste ist wirklich ein Juwel an der Atlantikküste.

Dieser Blick von der Oberstadt zeigt, daß Polyglott nicht zuviel versprochen hat. Die im Bild sichtbare Zahnradbahn war bei unserem Besuch leider in Revision. So haben wir wir mit unseren Rädern einiges leisten müssen, da wir Ober- und Unterstadt je 2 mal besucht haben und aufwärts war ans Fahren nicht zu denken. Es war so steil, dass selbst das Schieben unter der Nachmittagshitze zur schweißtreibenden Angelegenheit wurde. Das linke Bild zeigt wie knapp die Häuser an den Abgrund reichen und die Mauer ist nur einen knappen Meter hoch.

Die Dame im portugiesischen Dirndl pries an ihrem Marktstand eine erstaunliche Vielfalt von Bohnen an. Bohnen finden sich hier in fast jedem Hauptgericht.

15. + 16. 5.   Nazare - Madalena / Porto    T  80.-    M 0,-     Abfahrt 4296 km        Ziel 4513 km   gef. 217 km

Über Madalena, ist uns nur in Erinnerung, daß der CP mitten in einem großen hellen Eukalyptuswald gelegen war. Die Düfte da könnt ihr euch vorstellen. Es fehlte nur der Koala. Ansonsten war es nur das Sprungbrett nach Porto.  Porto und Gaia sind mit dem Bus bequem zu erreichen.  Beide gemeinsam haben übrigens als Namensgeber von Portugal fungiert. Porto besitzt 7 Brücken und die meisten haben eine Ober- und eine Unterbrücke, denn beide Städte sind auf Hügeln erbaut.
Der Wohn- und Arbeitsbereich, sowie die meiste Infrastruktur befindet sich in Porto. Gaia ist dem Portwein vorbehalten mit seinen Weinbergen, aber hauptsächlich den riesigen Kellereien, die in 6000 und 9000 Liter Fässern die edlen Tropfen Jahre, sogar jahrzehnte- lang reifen lassen.
Beginnen wir in Porto. Die Unterstadt mit seinem historischen Kern. Besonders Ribeira mit seinen bunten Häusern ist ein Blickfang.

Endlich in der Oberstadt angekommen zog es uns sofort ins Zentrum Avenida dos Aliados, die im Norden in den Platz der Republik mündet.

Das kolossale Rathaus zeugt von einer sehr reichen Vergangenheit, ebenso die Häuser der ehemaligen Bewohner der Stadtmitte.

Auch Bacchus wurde schon geehrt, hat er doch der Stadt Berühmtheit und Wohlstand gebracht.

Stadt der Kontraste, am Hauptplatz übte ein Schuhputzer sein Handwerk aus.

Der Dom aus dem 12 Jahrhundert war leider nicht zugänglich. Das Innere wäre sicher interessant gewesen, vermutlich klare Linien und wenig Goldprunk.

Diese alte Straßenbahn soll angeblich ident mit der Lissaboner Bahn sein und fährt heute noch eine relativ kleine Linie in der Altstadt.

Vom Gebäude mit den wunderschönen blauen Mosaiken habe ich leider dessen Bestimmung vergessen.

Nicht vergessen die Widmung der lebhaften Straße nebenan: Die Haupt-Einkaufsmeile.

Hier quälen sich neben unzähligen Fußgängern auch PKW´s und die Straßenbahn durch.

Sehr enttäuschend war der Besuch des Kristallpalastes samt Park. Der Palast ist heruntergekommen und verschlossen. Im Park haben außer einigen Enten nur zwei Pfauen überlebt. Schade

Doch jetzt wenden wir uns Gaia zu. Hier gibt es sogar Ausgrabungen und Ruinen aus dem Altertum. Im linken Bild sind schon die ersten Kellereien zu sehen. Die sichtbaren Teile sind immer Wirtschafts- und Verkostungsräume. Die riesigen Fässer lagern jedoch in den in den Berg gegrabenen Caves. Etliche davon sollen sogar natürlichen Ursprungs sein. Hier finden sich alle Port Erzeuger von Rang und Namen wie: Sandeman, Wiese & Krohn, Taylor, Cockburns etc.

Natürlich haben auch wir verkostet und einige Fläschchen dieses edlen Tröpfchens erworben. Billig ist er leider nicht.

Das letzte Bild zeigt die  Fahrt zur Grenze. Wir haben uns in Portugal sehr wohl gefühlt und genossen die weltoffene und gastfreundliche, aber nie aufdringliche Art der Portugiesen sehr.
                            O B R I G A D O

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